Brotfabrik Theatersaal
Gerüchteküche: Gefährliche Liebschaften
Fr, 31. Mär. 19:30 Uhr
Karten verfügbar

Kreuzstraße 16
53225 Bonn
0228 43 36 80 70

Schauspiel




Frankreich, Siebzehnhundertsoundso – oder doch 2023? Egal! Die Marquise de Merteuil und der Vicomte de Valmont intrigieren mal wieder was das Zeug hält. So treffen sie eines Abends zusammen und schließen eine zynische Wette ab: Valmont, berühmt-berüchtigter Frauenheld, soll zwei junge Damen verführen – Im Gegenzug winkt eine Liebesnacht mit der Marquise. Das erste Opfer ist die erst 21-jährige Cecile, die Nichte der Marquise. Cecile ist frisch aus dem Kloster entlassen und soll mit einem alten Bekannten verheiratet werden, an dem sich sowohl der Valmont als auch die Marquise rächen wollen. Das zweite Opfer ist Madame de Tourvel, genannt „die Präsidentin“. Sie gilt als besonders harte Nuss, ist sie doch seit Jahren verheiratet und bekannt für ihr tugendhaftes Verhalten. Möge die Jagd beginnen!

Choderlos de Laclos schuf mit seinem 1782 erschienenen Briefroman Gefährliche Liebschaften (Les liaisons dangereuses) einen Klassiker der Literatur- und Dramengeschichte, der bereits im 18. Jahrhundert zum Bestseller wurde. Im Jahre 1999 nahm sich der ehemalige Intendant des Berliner Ensembles, Manfred Wekwerth, des Stoffes an und stellte das Motiv des Briefromans in den Vordergrund: „Bei dem vorliegenden Stück habe ich den Versuch unternommen, Spiel und Briefe so auf die Bühne zu bringen, daß sie sich gegenseitig kommentieren, ergänzen, widersprechen. Vielleicht entsteht dadurch für den Zuschauer ein Gewinn, über die spannende Kriminalhandlung hinaus (die man aus den Verfilmungen kennt) etwas von der tragischen und komischen Vermessenheit einer Zeit zu erfahren, die gerade auf Grund besonderer Niedrigkeit sich ständig auf das hohe Roß der Formulierungskünste setzt und insofern unserer Zeit nicht ganz unähnlich ist.“

Die Gerüchteküche holt den historischen Stoff nun ins 21. Jahrhundert. Zumindest teilweise! Die Intrige funktioniert damals wie heute. Mit dem Unterschied, dass Briefe knapp 250 Jahre später übers Smartphone versendet und Eitelkeiten über Social Media ausgelebt werden. Und so bewegen sich unsere Protagonisten frei zwischen Ancien Régime und Insta-Story.
Autor / Komponist: Manfred Wekwerth (Szenen nach Choderlos de Laclos)
Regisseur: Harald Matthiessen

Bus+Bahn
Barrierefreiheit
Gastronomie
keine Gastronomie